Zur Dynamik des sozialen Gradienten in der Mundgesundheit

Hintergrund. Die internationale und die nationale Forschung widmen sich wieder verstärkt Fragen der vertikalen (insbesondere nach Schulbildung, beruflicher Stellung, Einkommen) und horizontalen (insbesondere nach Geschlecht, Alter, Nationalität) sozialen Differenzierung in den modernen Industriegesellschaften, wobei auch Probleme der gesundheitlichen Ungleichheitsforschung fokussiert werden.

Ziel. Das Datenmaterial aus zwei bundesweiten oralepidemiologischen Surveys (DMS III von 1997 und DMS IV von 2005) wird einer Analyse unterzogen, um für Zahnkaries, Parodontitis und Zahnverluste die Dynamik möglicher sozialer Gradienten dieser Zielkrankheiten aufzuzeigen.

Ergebnis. Die Durchsicht des vorliegenden Datenmaterials ergibt, dass 1. in den letzten 8 Jahren in allen drei Sozialschichten (niedrig, mittel, hoch) Deutschlands beachtliche Gesundheitsgewinne durch den Rückgang der Zahnkaries und den Umfang von Zahnverlusten (Ausnahme: Parodontitis) zu verzeichnen sind und 2. die Geschwindigkeit dieser Morbiditätsrückgänge nach Sozialschichtzugehörigkeit unterschiedlich ausfällt.