Gesundheitsversorgungsforschung und -epidemiologie
Autoren
Jordan, A. Rainer
Schlagwörter
Orale Erkrankungen
Orale Medizin
HIV
HIV-Infektionen
AIDS
Begleiterkrankungen
Lebensqualität
Lebensqualitätsforschung
Publikation —
Titel
HIV und Orale Medizin
Herausgeber
Hoffmann,Christian; Rockstroh Jürgen K.
Ort
Hamburg
Verlag
Hoffmann & Rockstroh, Medizin Fokus Verlag
ISBN
978-3-941727-28-1
Jahr
2022
Seitenzahl
577-584
Erscheinungsdatum
01.11.2022
HIV und Orale Medizin
Veränderungen der Mundhöhle gehören zu den klassischen HIV-bedingten Erkrankungen. Sie waren klinisch häufig ein erstes Anzeichen für AIDS (Itin 1993, Robinson 1996, Winkler 1992). Mit ART ist die Prävalenz vieler oraler Krankheitsbilder signifikant zusammen zurückgegangen, auch das Spektrum hat sich geändert (Jordan 2007a+b); auch die mundgesundheitsbezogene Lebensqualität, die etwa 10 % der allgemeinen Lebens qualität ausmacht und bei HIV-bedingten oralen Erkrankungen signifikant erniedrigt ist (Mulligan 2008, Yengopal 2008, Zimmer 2010), verbessert sich (Soares 2014). Zur OHARA-Klassifikation (Oral HIV/AIDS Research Alliance, Shiboski 2009), die eine Einteilung HIV-bedingter oraler Erkrankungen erlaubt, siehe auch den Appendix am Ende. Die meisten zahnmedizinischen Behandlungen können in gleicher Weise durchgeführt werden, wie dies ohne HIV-Infektion möglich ist (Williams-Wiles 2019). Bei der Behandlung chronischer parodontaler Erkrankungen ist jedoch vermutlich langfristig mit einem eingeschränkten Therapieerfolg zu rechnen (Jordan 2019).