Medizinsoziologie und Gesundheitskompetenz
Autoren
Girardi, M. R.
Micheelis, Wolfgang
Schlagwörter
Mundgesundheit
Qualitative Befragungsforschung
Interview
Stichwortkatalog
Mundgesundheitserleben
Publikation — IDZ-Information
Titel
Zur subjektiven Bedeutung der Mundgesundheit
Untertitel
Materialien aus einer Intensivbefragung
Herausgeber
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
Ort
Köln
Verlag
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
ISSN
0931-9816
Jahr
1988
Seitenzahl
11
Erscheinungsdatum
05.08.1988
Zur subjektiven Bedeutung der Mundgesundheit
Materialien aus einer Intensivbefragung
Die folgenden Ausführungen referieren ausgewählte Ergebnisse aus einer empirischen Studie, die das Institut der Deutschen Zahnärzte in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medizin und Patientenforschung GmbH/München 1986 durchführte. Thema der Untersuchung: Das subjektive Verständnis von Zahn- und Mundgesundheit.
Die Untersuchung folgte den Regeln der sog. "qualitativen Befragungsforschung": das bedeutet ausführliche und in die Tiefe gehende Interviews anhand eines Stichwortkatalogs zu den verschiedensten Themenfacetten bei einer kleinen Stichprobe ausgewählter Interviewpartner. Insgesamt wurden n = 64 Personen in die Untersuchung einbezogen. Ziel war es, das Thema in seiner Vielfalt und Breite einer genauen Beschreibung zuzuführen.
Das Antwortmaterial läßt erkennen, daß "Zähne" subjektiv weit mehr bedeuten als nur notwendige Kauwerkzeuge. Gesundheit im Mundbereich bedeutet auch Wohlbefinden, körperliche Integrität, Chancen für soziale Anerkennung (Aussehen) und Wertausdruck. Der Gegenpol schließt die Angst vor sonstigen Erkrankungen als Folge von Zahnerkrankungen und die Angst vor zahnärztlichen Behandlungsmaßnahmen ein.
Allgemeines Gesundheitserleben und spezielles Mundgesundheitserleben zeigen damit große Parallelen: Auch Gesundheit allgemein wird subjektiv in den Dimensionen Wohlbefinden (seelischer und körperlicher Art), Angst vor Krankheit und Verfall, Voraussetzung für Leistungsfähigkeit und Ausdruck eines eigenständigen Handlungsziels beschrieben.