Gesundheitsversorgungsforschung und -epidemiologie
Autoren
Glockmann, Eike
Panzner, Klaus-Dieter
Huhn, Peggy
Sigusch, Bernd W.
Glockmann, Karen
Schlagwörter
Zahnverlust
Deutschland
Zahnentfernungen
Parodontitis
Extraktionsursachen. Zahnkaries
Publikation — IDZ-Information
Titel
Ursachen des Zahnverlustes in Deutschland
Untertitel
Dokumentation einer bundesweiten Erhebung (2007)
Herausgeber
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
Ort
Köln
Verlag
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
ISSN
0931-9816
Jahr
2011
Seitenzahl
34
Erscheinungsdatum
23.03.2011
Ursachen des Zahnverlustes in Deutschland
Dokumentation einer bundesweiten Erhebung (2007)
Die epidemiologische Dokumentation von Gründen des Zahnverlustes in der Bevölkerung Deutschlands hat am Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) Forschungstradition, stellt doch das Ausmaß von Zahnverlusten innerhalb der zahnmedizinischen Versorgungsforschung zweifellos einen robusten Gradmesser für den oralen Gesundheitszustand eines Menschen dar. Bereits 1993 wurden für die alten Bundesländer (vgl. IDZ-Information Nr. 1/93) und 1999 für die neuen Bundesländer (vgl. IDZ-Information Nr. 1/99) die Ergebnisse aus entsprechenden umfassenden Feldstudien zu den Ursachen zahnärztlich vorgenommener Zahnentfernungen bei ihren Patienten veröffentlicht. Die aktuelle Studie von Glockmann und Mitarbeitern mit dem Titel „Ursachen des Zahnverlustes in Deutschland“ – Dokumentation einer bundesweiten Erhebung (2007) – greift diese Gesamtthematik auf und analysiert auf der Grundlage bundesweiter Stichproben bei 599 niedergelassenen Zahnärzten aus allen Bundesländern insgesamt 12.517 Extraktionsursachen bei ihren Patienten. Im Rahmen dieser Erhebung waren die Studienzahnärzte gebeten worden, über einen Zeitraum von vier Arbeitswochen die zahnmedizinischen Extraktionsursachen zu dokumentieren (eingeschränkt prospektives Studiendesign).
Im Ergebnis zeigt sich, dass im Durchschnitt 20,9 Zähne pro Zahnarzt in diesen vier Arbeitswochen bei ihren Patienten entfernt worden waren; umgerechnet auf die Patientenzahl wurden damit 1,5 Zahnentfernungen pro Patient im Rahmen der Studie vorgenommen. Im Vergleich zu den früheren Studien aus 1993 bzw. 1999 zeigte sich eine erstaunlich hohe Stabilität hinsichtlich der klinischen Extraktionsursachen, unverändert waren Zahnkaries (29,7 %) und Parodontitis (28,5 %) die beiden Hauptursachen, die letztlich eine Zahnentfernung erforderlich machten; ab dem 40. Lebensjahr dominierte die Parodontitis als zahlenmäßiger Hauptgrund einer Zahnextraktion.
Insgesamt fügt sich das aktuelle Ergebnisbild (2007) zu den Gründen des Zahnverlustes in Deutschland in das entsprechende Ergebnisbild aus diversen internationalen Erhebungen in anderen Ländern zu dieser Gesamtthematik ein.