Gesundheitsökonomie und -systemforschung
Autoren
Kaufhold, Ralph
Schneider, Markus
Schlagwörter
EURO-Z
Dänemark
Deutschland
Frankreich
Großbritannien
Niederlande
Schweiz
Ungarn
Zahnärztliche Leistungen
Patientenselbstbeteiligung
Zahnärztliches Honorar
Material- und Laborkosten
Preisvergleich
Publikation — IDZ-Information
Titel
Preisvergleich zahnärztlicher Leistungen im europäischen Kontext (EURO-Z)
Herausgeber
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
Ort
Köln
Verlag
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
ISSN
0931-9816
Jahr
2000
Seitenzahl
33
Erscheinungsdatum
07.04.2000
Preisvergleich zahnärztlicher Leistungen im europäischen Kontext (EURO-Z)
Die Einführung des Euro als gemeinsame Währung und die Urteile des Europäischen Gerichtshofes aus dem Jahr 1998 zur grenzüberschreitenden Inanspruchnahme (zahn-)medizinischer Leistungen zeigen, dass sich die nationalen Gesundheitssysteme dem Einfluss Europas auf Dauer nicht entziehen können. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, die Strukturen der (zahn-)medizinischen Versorgung in den Nachbarstaaten zu kennen, um den Prozess der Europäisierung moderierend begleiten zu können. Trotz zahlreicher Forschungsaktivitäten im Bereich der vergleichenden Gesundheitssystemforschung, stellen Detailinformationen zu den zahnärztlichen Sektoren nach wie eine Mangelware dar. Das Institut der Deutschen Zahnärzte (IDZ) hat gemeinsam mit der Beratungsgesellschaft für angewandte Systemforschung (BASYS) diese Fragestellung aufgegriffen und einen wichtigen Teilaspekt der zahnmedizinischen Versorgung untersucht. Das Projekt "Preisvergleich zahnärztlicher Leistungen im europäischen Kontext (EURO-Z)" hatte zum Ziel, Informationen über das zahnärztliche Honorar, die Material- und Laborkosten sowie die Höhe der Patientenselbstbeteiligungen für elf zahnmedizinische Leistungen in Dänemark, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Schweiz und Ungarn zu erheben. Der Preis einer zahnmedizinischen Leistung umfasst das zahnärztliche Honorar und die Material- und Laborkosten. Das Projekt erfuhr große Unterstützung durch die zahnärztlichen Berufsverbänden der ausgewählten Länder. In einer methodisch aufwendigen zweistufigen Expertenbefragung - Stufe 1: Fragebogen und Stufe 2: Vor-Ort-Interviews - wurden die Informationen zusammengetragen. Neben den monetären Größen, welche im Zentrum der Untersuchung stehen, wurden auch Kontextinformationen gesammelt, um die Hintergründe von Preisunterschieden aufhellen zu können.
Der Vergleich zeigt, dass sich in Bezug auf die ausgewählten Leistungen die deutschen Preise der zahnmedizinischen Versorgung im europäischen Mittelfeld bewegen. Der prozentuale Anteil des zahnärztlichen Honorars in Relation zu den Material- und Laborkosten ist in Deutschland recht gering. Ein Patient der gesetzlichen Krankenversicherung wird mit relativ niedrigen Selbstbeteiligungen belastet. Beispielsweise liegen im Bereich der prothetischen Versorgung Dänemark und Frankreich an der Spitze und Großbritannien und Ungarn am Ende der Preisskala.
Das aufwendige Studiendesign von EURO-Z, welches sich deutlich von dem eines reinen Desk-Research unterscheidet, liefert erstmals valide Einblicke in die aktuelle Vergütungssituation zahnärztlicher Leistungen bei den europäischen Nachbarn. Diese Informationen erscheinen geeignet, der gesundheitspolitischen Diskussion in Deutschland neue Impulse zu verleihen.