Medizinsoziologie und Gesundheitskompetenz
Autoren
Deinzer, Renate
Micheelis, Wolfgang
Granrath, Nicole
Hoffmann, Thomas
Schlagwörter
DMS IV
Wissen der Bevölkerung
Parodontologie
Parodontale Erkrankungsrisiken
Subjektives Begriffsverständnis
Deutschland
Publikation — IDZ-Information
Titel
Parodontitisrelevantes Wissen in der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland
Untertitel
Ergebnisse einer Repräsentativerhebung
Herausgeber
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
Ort
Köln
Verlag
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
ISSN
0931-9816
Jahr
2008
Seitenzahl
27
Erscheinungsdatum
10.01.2008
Parodontitisrelevantes Wissen in der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland
Ergebnisse einer Repräsentativerhebung
Nicht zuletzt durch die Veröffentlichung der Vierten Deutschen Mundgesundheitsstudie (DMS IV) im November 2006 wurde ein epidemiologischer Befund verstärkt in den öffentlichen Gesundheitsdiskurs in Deutschland gerückt, der auf die Vorkommenshäufigkeiten (Prävalenzen) parodontaler Erkrankungen in der Bevölkerung und deren Anstieg in den letzten 10 Jahren abzielte. Wenn man auch bei der Interpretation der entsprechenden sozialmedizinischen Befunde zweifellos eine gewisse Vorsicht walten lassen muss, weil Art und Umfang dieser speziellen Erkrankungsgruppe sowohl klinisch als auch epidemiologisch nicht ganz einfach zu fassen sind, so besteht doch Konsens darüber, dass die parodontalen Prävalenzraten für das zahnmedizinische Versorgungssystem in Deutschland eine Herausforderung darstellen.
Vor diesem Hintergrund erhalten präventivmedizinische Überlegungen Gewicht, wie Erkrankungen des Zahnfleisches (Gingivitis) und des Zahnhalteapparates (Parodontitis) durch geeignete Maßnahmen auf der Bevölkerungs- und Individualebene eingedämmt und insbesondere welche Risikofaktoren gezielt angegangen werden können. Und obwohl hier verschiedene endogene und exogene Faktoren stärker als bei der Karies in komplexer Weise ineinandergreifen, steht andererseits außer Frage, dass der Mundhygiene auf diesem plaqueassoziierten Krankheitsgebiet ein großer Stellenwert zukommt. Die vorliegende Studie Parodontitisrelevantes Wissen in der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland – Ergebnisse einer Repräsentativerhebung beleuchtet nun in einem bundesweiten Befragungsquerschnitt das subjektive Begriffsverständnis, die Vorstellungen zu Erkrankungsursachen und Risikofaktoren, die vermuteten medizinischen Folgen und die wahrgenommenen Möglichkeiten einer Erkrankungsprophylaxe zum Thema Parodontitis aus Sicht der Bevölkerung. Der Erkenntnisgewinn einer solchermaßen angelegten Studie ergibt sich daraus, dass auf diesem Wege Anknüpfungspunkte identifiziert werden können, wie die Gesundheitskommunikation auf dem Gebiet der parodontalen Erkrankungsrisiken verbessert werden kann.
Die Studie wurde im Frühjahr 2007 als deutschlandweite Telefonbefragung mit 1001 Zufallspersonen im Alter ab 14 Jahren durchgeführt und in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe (Zahnmedizin/Medizinische Psychologie/Soziologie) zur Berichterstattung gebracht.