Gesundheitsökonomie und -systemforschung
Autoren
Klingenberger, David
Becker, Wolfgang
Schlagwörter
Niederlassung 2018
Niederlassung
Gesamteinnahmen
Betriebsausgaben
Existenzgründungen
Praxisformen
AVE-Z
Publikation — IDZ-Information
Titel
Ökonomische Analyse der Ausgangsbedingungen, Verlaufsmuster und Erfolgsfaktoren von zahnärztlichen Existenzgründungen (AVE-Z)
Herausgeber
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
Ort
Köln
Verlag
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
ISSN
0931-9816
Jahr
2004
Seitenzahl
33
Erscheinungsdatum
12.01.2004
Ökonomische Analyse der Ausgangsbedingungen, Verlaufsmuster und Erfolgsfaktoren von zahnärztlichen Existenzgründungen (AVE-Z)
Bei dem in Kooperation mit der Universität Augsburg durchgeführten Forschungsprojekt AVE-Z handelt es sich um eine anspruchsvolle Längsschnittanalyse mit dem Ziel, für den Bereich der zahnärztlichen Praxisniederlassung und -tätigkeit einen kompletten Investitionszyklus in allen Phasen empirisch abzubilden und die sich positiv auf den dauerhaften Praxiserfolg auswirkenden Einflussfaktoren herauszuarbeiten. Im Mittelpunkt der vorliegenden Publikation steht die Darstellung und Bewertung ausgewählter Ergebnisse der ersten Befragungswelle (AVE-Z-1), die im Zeitraum von Oktober 2002 bis Februar 2003 durchgeführt wurde und sich auf zahnärztliche Existenzgründungen im Zeitraum von 1998 bis 2001 bezieht. Folgende zentrale Ergebnisse sind hervorzuheben:
- Praxisneugründungen erforderten im Jahr 2001 ein durchschnittliches Finanzierungsvolumen von 275.000 Euro. Praxisübernahmen schlugen demgegenüber mit 226.000 Euro zu Buche.
- Der Personalbestand neu gegründeter bzw. übernommener Zahnarztpraxen nahm im Zeitraum seit der Gründung bis zum Stichtag 1. Oktober 2002 um rund 28 Prozentpunkte zu. Diese deutliche Zunahme unterstreicht die besondere Entwicklungsfähigkeit und -dynamik von zahnärztlichen Existenzgründungen.
- Die Betriebsausgaben von zahnärztlichen Existenzgründungen betrugen durchschnittlich 236.000 Euro. Generell gilt, dass die Entscheidung für einen subjektiv gewählten Arbeitsschwerpunkt oder mehrere Arbeitsschwerpunkte mit höheren Betriebsausgaben verbunden ist.
- Zahnärztliche Existenzgründer erzielten Gesamteinnahmen in Höhe von durchschnittlich 296.000 Euro. Im Hinblick auf die gewählte Praxisform bestätigte sich die in der Literatur mehrheitlich vertretene Auffassung, dass Praxisübernahmen schneller stabile Umsätze erbringen als Praxisneugründungen. Die Entscheidung für einen subjektiven Arbeitsschwerpunkt oder mehrere Schwerpunktsetzungen wirkte sich in der Regel positiv auf die Höhe der Betriebseinnahmen aus.
- Die zahnärztlichen Existenzgründer erwirtschafteten im Jahr 2001 einen durchschnittlichen Einnahmenüberschuss in Höhe von 60.000 Euro. Die Hälfte der neugegründeten Einzelpraxen ohne Arbeitsschwerpunkte arbeitete in der Anfangsphase defizitär.