Gesundheitsversorgungsforschung und -epidemiologie
Autoren
Glockmann, Eike
Köhler, Jens
Vollandt, Rüdiger
Schlagwörter
Neue Bundesländer
Zahnverlust
Publikation — IDZ-Information
Titel
Gründe für Zahnverlust in den neuen Bundesländern
Untertitel
Eine epidemiologische Feldstudie in den Jahren 1994/95
Herausgeber
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
Ort
Köln
Verlag
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
ISSN
0931-9816
Jahr
1999
Seitenzahl
15
Erscheinungsdatum
26.02.1999
Gründe für Zahnverlust in den neuen Bundesländern
Eine epidemiologische Feldstudie in den Jahren 1994/95
Die vorliegende Arbeit widmet sich einer grundsätzlichen Thematik, die bereits vor einigen Jahren Gegenstand einer IDZ-Information (vgl. Nr. 1/1993) von E. Reich/Universität Hamburg war: Nämlich den Gründen des Zahnverlustes aus zahnärztlich-professionellem Blickwinkel der alltäglichen Praxisführung. Damals waren die Zahnverlustereignisse in den alten Bundesländern untersucht worden (Feldarbeit IDZ).
Die aktuelle Arbeit greift diese methodische Fragestellung auf und dokumentiert neue epidemiologische Erhebungen bei insgesamt 158 Zahnärzten im Jahre 1994/95 auf dem Gebiet der neuen Bundesländer über einen Zeitraum von mehreren Wochen.
In diesem Erhebungszeitraum wurden in den beteiligten Zahnarztpraxen bei n = 4104 Patienten 5452 Zahnextraktionen durchgeführt. Die Analysen der Autoren stellen die Ergebnisse nach Geschlecht, Alter, Stadt-Land-Gefälle und weiteren Aspekten im Hinblick auf die wesentlichen Extraktionsursachen dar, wobei nach folgenden Gründen einer Zahnentfernung unterschieden wird: a) Karies, b) Parodontopathien, c) Kombination aus Karies und Parodontopathien, d) Traumata, e) Extraktionstherapie in der Kieferorthopädie, f) prothetische Behandlungsplanung, g) retinierte und/oder verlagerte Weisheitszähne und h) sonstige Gründe.
Bei einem Vergleich mit den damaligen Ergebnissen aus den alten Bundesländern (1993) zeigt sich in grundlegenden Punkten eine hohe Übereinstimmung, wie beispielsweise dem Überwiegen der Extraktionsursache Karies in den frühen Lebensjahrzehnten und dem der Parodontopathien bei Patienten höheren Lebensalters, sowie der besonderen Gefährdung des Frontzahnbereichs durch parodontal bedingte und der des Seitenzahnbereichs durch kariesbedingte Zahnentfernungen. Allerdings ergeben sich im Vergleich zu den Ergebnissen aus den alten Bundesländern auch einige interessante Unterschiede (beispielsweise im Hinblick auf Zahnentfernungen als Konsequenz zahnprothetischer Behandlungsplanungen).