Zahnärztliche Professionsforschung
Autoren
Kettler, Nele
Splieth, Christian
Schlagwörter
Zahnärztliche Berufsausübung
Niedergelassene Zahnärzte
Arbeitsbeanspruchung
Behandlung jüngere/kleinere Kinder
Publikation — IDZ-Information
Titel
Erfahrungen, Probleme und Einschätzungen niedergelassener Zahnärzte bei der Behandlung jüngerer Kinder
Untertitel
Ergebnisse einer bundesweiten Befragungsstudie
Herausgeber
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
Ort
Köln
Verlag
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
ISSN
0931-9816
Jahr
2013
Seitenzahl
32
Erscheinungsdatum
17.06.2013
Erfahrungen, Probleme und Einschätzungen niedergelassener Zahnärzte bei der Behandlung jüngerer Kinder
Ergebnisse einer bundesweiten Befragungsstudie
Das Thema der Kinderbetreuung in der zahnärztlichen Berufsausübung hat im Hinblick auf die Kariesprophylaxe traditionell einen hohen präventionspolitischen Stellenwert und wurde auch im Laufe der letzten 20 Jahre durch eine Reihe institutioneller Regeln im System der vertragszahnärztlichen Versorgung Deutschlands nach und nach immer weiter ausgebaut. Eine versorgungspolitische Lücke klafft aber noch heute für die spezielle Altersphase der Kleinstkinder von 0 bis 3 Jahren – ein Sachverhalt, der im Morbiditätsbezug vornehmlich unter dem Begriff der „Early Childhood Caries“ (ECC) in der epidemiologischen Forschung diskutiert wird –, obwohl gerade in dieser Altersspanne wichtige Grundlagen der Zahngesundheit gelegt werden können.
Vor diesem Hintergrund stellen selbstverständlich auch die konkreten Erfahrungen von Zahnärzten im Umgang mit jüngeren/kleineren Kindern im Rahmen ihres Arbeitssystems eine zentrale Stellgröße dar, um präventionspolitische Ansatzpunkte für einen weiteren Ausbau der zahnmedizinischen Betreuung (Prophylaxe und Therapie) dingfest machen zu können. Die spezifischen Arbeitsbeanspruchungen des Zahnarztes waren diesbezüglich auch schon mehrfach Gegenstand entsprechender IDZ-Publikationen (vgl. Micheelis, 1984; Bauch, 1995; Mittermeier und Werth, 2006). Die vorliegende Arbeit Erfahrungen, Probleme und Einschätzungen niedergelassener Zahnärzte bei der Behandlung jüngerer Kinder – Ergebnisse einer bundesweiten Befragungsstudie greift diese Gesamtthematik erneut auf und stellt die Hauptergebnisse aus einer aktuellen (2012) Repräsentativumfrage unter Zahnärzten in eigener Praxis vor. Aus den Daten lässt sich erkennen, dass die niedergelassenen Zahnärzte sowohl im Bereich der Diagnostik als auch im Bereich Therapie wie auch der präventiven Intervention auf breiter Basis tätig sind. Es zeigt sich aber auch, dass die Versorgungsarbeit bei kleineren Kindern spezifische Herausforderungen stellt, die vornehmlich um das Thema der sozialen Elterneinbindung und eines geeigneten gesundheitspädagogischen Settings bei der Prophylaxeansprache kreisen. Die Zusammenarbeit mit anderen relevanten Akteuren der Kleinkinderbetreuung (Pädiater, Lehrer, Kindergärtnerinnen usw.) wird mehrheitlich von den Zahnärzten gesucht und als sehr hilfreich empfunden. Somit versteht sich die Publikation als ein Beitrag der Versorgungsforschung zur weiteren Ausgestaltung gesundheitspolitischer Rahmenbedingungen im Sinne der Verbesserung der oralprophylaktischen Versorgung von Kleinkindern.