Gesundheitsversorgungsforschung und -epidemiologie
Autoren
Heinrich, Robert
John, Mike T.
Lenz, Edwin
Micheelis, Wolfgang
Potthoff, Peter
Reich, Elmar
Reichart, Peter A.
Schiffner, Ulrich
Schroeder, Ernst
von Törne, Ingolf
Wefers, Klaus-Peter
Schlagwörter
DMS-Studien
Deutsche Mundgesundheitsstudie
Mundgesundheit
Bevölkerung
Senioren
Erwachesen
Kinder
Kraniomandibuläre Dysfunktionen
Karies
Parodontologie
Prothetik
Zahnersatz
Publikation — Bücher
Titel
Dritte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS III)
Untertitel
Ergebnisse, Trends und Problemanalysen auf der Grundlage bevölkerungsrepräsentativer Stichproben in Deutschland 1997
Herausgeber
IDZ, Institut der Deutschen Zahnärzte
Reihe
Materialienreihe
Bandnummer
21
Ort
Köln
Verlag
Deutscher Ärzte-Verlag
ISBN
3-7691-7848-3
Jahr
1999
Seitenzahl
530
Erscheinungsdatum
16.06.1999
Dritte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS III)
Ergebnisse, Trends und Problemanalysen auf der Grundlage bevölkerungsrepräsentativer Stichproben in Deutschland 1997
In der IDZ-Materialienreihe als Band 21 ist der Forschungsbericht "Dritte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS III)" erschienen. Auf der Grundlage bevölkerungsrepräsentativer Stichproben werden für ausgewählte Altersgruppen der Jugendlichen, Erwachsenen und Senioren der deutschen Wohnbevölkerung die aktuellen oralepidemiologischen Kennziffern, Trends und Problemanalysen (Erhebungszeitraum: 1997) vorgelegt und in die internationale Forschungsliteratur eingeordnet. Mit der Dokumentation zur Seniorengruppe wird gleichzeitig erstmals für Deutschland ein umfassendes oralepidemiologisches Zustandsbild gezeichnet. Folgende Kernergebnisse stellt diese IDZ-Materialie in den Mittelpunkt ihrer Ausführungen:
- Die Zahngesundheit der 12jährigen hat sich weiter verbessert: Die durchschnittliche Karieserfahrung liegt jetzt in Deutschland bei 1,7 DMF-Zähnen.
- Die Bedeutung der Individualprophylaxe (speziell: Fissurenversiegelungen der Zahnkauflächen) ist nicht gering zu veranschlagen: Der DMFT liegt bei Jugendlichen mit Fissurenversiegelungen bei durchschnittlich 1,3 versus 2,2 DMFT für die Jugendlichen ohne Fissurenversiegelungen.
- Zahnbetterkrankungen haben bei Erwachsenen und bei Senioren eine große Verbreitung: Allerdings sind häufig nur einzelne (wenige) Parodontien schwerer erkrankt. Der Anteil der 35-44jährigen mit tiefen Parodontaltaschen liegt bei rund 14 %, bei den 65-74jährigen bei rund 24 %.
- Mundschleimhautveränderungen treten bei Erwachsenen und bei Senioren recht häufig auf; nur jeweils rund 1/3 der untersuchten Erwachsenen bzw. Senioren zeigen keinen Befund. Die klinische Bedeutung der dokumentierten Befunde muß aber differenziert bewertet werden.
- Erkrankungen der Kaufunktion (kraniomandibuläre Dysfunktionen) mit subjektiver Behandlungsbedürftigkeit sind eher selten: Der Anteil liegt hier bei rund 3 %. Das Hauptsymptom ist der Kauschmerz.
- Insgesamt sind rund 25 % der Senioren völlig zahnlos. Praktisch alle Personen dieser Altersgruppe sind aber zahnprothetisch versorgt.
- Die Analysen zeigen einen statistischen Zusammenhang zwischen Allgemeinerkrankungen und Oralkrankheiten. Insbesondere korrelieren kardiovaskuläre Erkrankungen und schwere Parodontalerkrankungen deutlich. Das Rauchen kann als klarer Risikofaktor für Zahnbetterkrankungen identifiziert werden.
- Ein enger soziologischer Zusammenhang zwischen Mundhygienegewohnheiten der Bevölkerung und klinischer Mundgesundheit kann für alle drei Altersgruppen aufgezeigt werden.