Aspekte zahnärztlicher Leistungsbewertung aus arbeitswissenschaftlicher Sicht

Die vorliegende Arbeit beleuchtet unter arbeitswissenschaftlichen Gesichtspunkten das Leistungsgeschehen im Arbeitssystem Zahnarztpraxis. Es wird unter Einbezug arbeitsphysiologischer und arbeitspsychologischer Erkenntnisse ein methodischer Rahmen entwickelt, der es erlaubt, das zahnärztliche Leistungsgeschehen mehrdimensional abzubilden.

Anhand empirischer Studien, die sich über einen Zeitraum von 1982-1986 erstreckten, wurde dieses methodische Modell verfeinert und hinsichtlich seiner Aussagekraft überprüft. Insgesamt 43 Einzelleistungen, exemplarisch ausgewählt aus den Bereichen der präventiven, konservierenden, chirurgischen, parodontologischen und prothetischen Zahnheilkunde, wurden bei Stichproben niedergelassener Zahnärzte ausführlich beobachtet. Als entscheidendes Ergebnis wurde deutlich, dass für die Bewertungsfrage eine reine Minutenzahnmedizin im Stoppuhrverfahren zu kurz greift; neben der Beanspruchungsdauer (Zeitaufwand) müssen auch Aspekte der Beanspruchungshöhe (geistige und körperliche Belastungsfaktoren) angemessen erfasst werden, um eine sachgerechte Bewertungsrelationierung zahnärztlicher Leistungen entwickeln zu können.